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Seit einigen Jahren haben sich Kreditplattformen im Bereich der Kreditvergabe an Privatkunden (B2C) und im Bereich von Unternehmenskunden (B2B) entwickelt. Im Rahmen einer Kreditplattform wird ein Kreditnehmer online an einen Kreditgeber vermittelt bzw. auch umgekehrt. Auch in Österreich verfügen die meisten Banken über eine sogenannte „Online Kreditvergabe“ und das Thema „Crowdfunding oder Crowdlending“ ist (noch) in aller Munde. Haben Sie in Ihrer Privatsphäre schon einmal einen Privatkredit über ein Onlinetool abgeschlossen? Dann verfügen Sie ja über diesbezügliche Erfahrungen.
Im Bereich der Kommunalfinanzierung herrscht aber zumindest in Österreich noch etwas Zurückhaltung. Der Kommunalkredit über eine Kreditplattform ist noch lange nicht Standard. Dabei kann dieser Markt für Banken und demnach auch für Gemeinden sehr interessant sein. Eine Bank kann Kreditwachstum ohne übermäßigen Aufbau von Risikopositionen darstellen. Zusätzlich sind Kommunalfinanzierungen derzeit noch frei von Eigenkapitalunterlegung durch die Bank. Aus diesem Grund können Städte und Gemeinden ein willkommener Partner für Banken sein. All das führt aber auch zu einem hohen Wettbewerb in der Konditionenlandschaft, was durch die individuelle Liquiditäts- und Refinanzierungssituation der Banken noch verstärkt wird.
Sind Kreditplattformen die Lösung?
In Deutschland haben sich nun einige Kreditplattformen im Bereich Kommunalfinanzierungen entwickelt, die ihre Fühler auch nach Österreich ausstrecken. Bringen nun solche Plattformen Vorteile für Gemeinden und kommunale Einrichtungen? Gibt es Unterschiede in den regionalen Märkten?
Das wesentliche Thema bei jeder Kreditausschreibung ist ein hohes Maß an Standardisierung, die nicht zuletzt aufgrund des hohen Wettbewerbs notwendig werden wird. Gleich danach kommt die Transparenz und eine mögliche Erweiterung der Basis von Kreditgebern vom Bankenmarkt hin zum Kapitalmarkt und damit zu Versicherungen, Pensionskassen, Stiftungen und sonstigen Investoren. Diese Verbreiterung, von der schon seit Jahren gesprochen wird, muss aber wie wir in den letzten Jahren auch gesehen haben, nicht zwingend zu einem effizienteren Angebot für die Gemeinden und kommunalen Kreditnehmer führen. Dazu wird es mehr als nur die Zurverfügungstellung von Kreditplattformen bedürfen.
Was ist wirklich wichtig?
Entscheidend für die Gemeinden ist aus unserer Sicht, dass der Prozess der Kreditaufnahme begleitet wird und somit eine „maßgeschneiderte Standardisierung“ stattfindet. Gerade in Österreich existieren umfangreiche Unterschiede am Kommunalfinanzierungsmarkt im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz. Neben einem deutlich kleineren Volumen im Bereich der Kommunalfinanzierung verfügt in Österreich die überwiegende Mehrzahl der kommunalen Kredite eine variable Zinsbindung (in der Regel an den EURIBOR gebunden). Im Gegenzug ist die Situation in Deutschland und der Schweiz gerade umgekehrt. Das heißt, dass dort der Großteil der Finanzierungen eine fixe Zinsbindung aufweist. Auch Themen wie
spielen eine wesentliche Rolle.
Haben Sie schon über eine Begleitung nachgedacht?
Je größer die Unsicherheiten für den Kreditgeber bei Angebotsabgabe sind, desto höher fällt der Aufschlag und somit der Zinssatz aus. Aus diesem Grund bedarf jede Kreditvergabe, unabhängig ob „online oder offline“ einer sorgfältigen Vorbereitung und exakten Abwicklung.
Als Dienstleister für Gemeinden, der laufend Ausschreibungen durchführt, werden wir den Markt für kommunale Kreditausschreibungen sehr intensiv beobachten und werden Sie an dieser Stelle ab sofort laufend darüber informiert halten.
Planen Sie ein Investitionsprojekt und/oder eine Kreditausschreibung, so kontaktieren Sie uns bitte unter support@frc.at und sichern Sie sich Ihr kostenloses Erstgespräch.
Heinz Hofstaetter ist seit 2016 Geschäftsführer der FRC-Finance & Risk Consult GmbH. Als Betriebswirt mit Abschluss an der Wirtschaftsuniversität Wien und als Bankkaufmann begann er seine berufliche Laufbahn bei KPMG in Frankfurt am Main in den Bereichen Industrie, Anlagenbau, Lebensmittel, Banken und Corporate Finance.
Es folgte der Einstieg in das Bank- und Kapitalmarktgeschäft bei der Bank Austria Investmentbank in Wien. Als langjähriger Prokurist und Vorstand der HYPO NOE im Bereich Finanzierung (Public Finance, Real Estate, Project Finance) mit einer Bilanzsumme von ca. 15 Mrd. und als Geschäftsführer von zwei Investmenthäusern in Österreich beschäftigte er sich intensiv mit den Themen Finanzierung und Kapitalmarktanlagen. Er war unter anderem verantwortlich für ein diversifiziertes Portfolio von Assets under Advisory von 6,5 Mrd. EUR in allen Vermögensklassen.
Darüber hinaus hat Herr Hofstaetter bis 2008 eine nachhaltige Verbriefungsplattform für langfristige Vermögenswerte aufgebaut. Das Setup einer Bewertungsplattform von 2009 bis 2015 für komplexe Finanzinstrumente in Frankfurt am Main rundet seine universelle Ausrichtung ab.